Spenden-Empfänger

2017
- Invitare Stiftung Mutter und Kind
- Evangelische Juhgendhilfe
- Familienbüro der Stadt Bietigheim
Die BZ-Aktion Menschen in Not ist in der Leserschaft der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung tief verwurzelt. Dies zeigt sich auch daran, dass nicht nur in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Spenden eingehen, auch nach Abschluss der großen Spendenübergabe kurz vor Jahresende wird die BZ-Aktion von vielen Lesern berücksichtigt. So gehört es inzwischen zur guten Tradition, dass zu Beginn des zweiten Jahresquartals nochmals Spendengelder an sozial engagierte Organisationen weitergeleitet werden.
Im Mai 2017 konnte der Verein BZ-Aktion Menschen in Not mit Manfred Gläser an der Spitze an die Evangelische Jugendhilfe für den Landkreis Ludwigsburg 5000 Euro, an Invitare – Stiftung für Mutter und Kind – 5000 Euro und an das Familienbüro der Stadt Bietigheim-Bissingen 3000 Euro übergeben, um Menschen in besonders schwierigen Notlagen mit einer gezielten Einzelhilfe zu unterstützen.
Wie Elfriede Eisele von Invitare bei der Spendenübergabe im Verlag der BZ erklärte, liegt der Schwerpunkt der Stiftung für Mutter und Kind bei der Einzel-, Lebens- und Paarberatung. Ein wichtiges Angebot der gemeinnützigen und ausschließlich aus Spenden finanzierten Organisation sei die bereitgestellte Notunterkunft, in der zurzeit zwei Mütter mit ihren Kindern untergebracht sind. „Es ist wichtig, dass diese Mütter kurzfristig eine Bleibe finden“, erklärte Eisele. In der Regel können dort Mutter und Kind für sechs Monate wohnen, und sie erhalten dort auch wöchentlich ein Beratungsgespräch mit dem Ziel der „Hilfe zur Selbsthilfe“, auch bei Behördengängen. Der Bedarf an Wohnungen für eine Notunterkunft sei nach Auskunft von Eisele riesig, der aktuelle Wohnungsmarkt mache es aber unmöglich, weitere Unterkünfte anbieten zu können. „Täglich kommen viele Anfragen zu uns, und die sind teilweise heftig“, so die Mitarbeiterin von Invitare.
„Es ist schon eine Tradition, dass die BZ-Aktion im Raum Sachsenheim Projekte der Jugendhilfe begleitet“, sagte Andreas Walker, Kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Jugendhilfe im Kreis Ludwigsburg. „Hilfeschreie“ aus der Lehrerschaft an Grundschulen, die „der steigenden Aggressivität in den zweiten und dritten Klassen nicht mehr Herr wurden“, so Walker, haben die Jugendhilfe dazu bewogen, mit 30 000 Euro in die Vorleistung zu gehen, um das Grundschulprojekt „Power macht schlauer“ an der Grundschule in Kleinsachsenheim und an der Kraichertschule zu starten.
„Power macht schlauer!“ ist ein Präventionsprojekt im schulischen Kontext zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der Autonomie von Schülerinnen und Schülern (Empowerment) und zur Förderung von sozialen und emotionalen Kompetenzen. Es unterstützt die Entdeckung eigener Stärken, die Empathiefähigkeit und Impulskontrolle sowie den gewaltfreiem Umgang miteinander.
Oberbürgermeister Jürgen Kessing ließ es sich nicht nehmen, bei der kleinen Spendenübergabe die Arbeit der Spendenaktion der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung zu würdigen: „Die BZ-Aktion hat einen guten Ruf und ein Standing in der Bevölkerung. Nur dadurch kann über den langen Zeitraum von vier Jahrzehnten kontinuierlich so viel Geld gesammelt werden.“ In 40 Jahren spendeten die BZ-Leser rund 3,13 Millionen Euro.
Bei Menschen in Armutslagen gebe es viele Gesichtspunkte, erklärte Ellen Eichhorn-Wenz vom Caritas Familienzentrum in Bietigheim-Bissingen, es gehe nicht nur ums Geld, es gehe auch um Bildung und vor allem um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. „Es ist ein Anliegen von uns, dass Menschen, die über wenig Geld verfügen nicht vom Leben ausgeschlossen werden“, so Eichhorn-Wenz. Mit Blick auf die Flüchtlingsthematik sagte sie: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier im Land Menschen haben, die in Armut leben.“ Wenn man diese Menschen vergesse, dann sei „auch ein Stück politischer Sprengstoff vorhanden“.
Mit dem Neubau in Sachsenheim in Zusammenarbeit der Evangelischen Altenheimat will die Kirchliche Sozailstation Sachsenheim den Menschen ermöglichen, in der vertrauten Umgebung leben zu können, erklärte Geschäftsführer Lothar Kämmle. In den vergangenen sechs Jahren habe sich die betreute Patientenzahl verdoppelt, so dass eine Vergrößerung der Sozialstation auf eine Fläche von etwa 350 Quadratmeter nötig ist. „Die Sozialstation ist seit 20 Jahren in den inzwischen sehr beengten Räumen“, ergänzte Pfarrer Dieter Hofmann. Das neue Pflegegesetz regle künftig, dass eine ambulante vor einer stationären Betreuung stehe. Dabei helfen die Spendengelder aus der BZ-Aktion auch den Einsatz der Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstation in der Flächenstadt Sachsenheim zu finanzieren, da das weitläufige Einsatzgebiet zwangsläufig zu einem jährlichen Abmangel führe.
„Wir helfen auch vor Ort, damit diese Menschen nicht als Flüchtlinge zu uns kommen“, sagt Rolf Schnee, Vorsitzender des seit 1998 bestehenden Fördervereins des Krankenhausprojekts in Tansania. Er konnte von einem Erfolgsprojekt berichten: Seit 2014 gibt es dort die staatliche Zulassung für ein Laboranten-College. Mit guten Resultaten haben in diesem Jahr die ersten Absolventen ihre Ausbildung abgeschlossen. „Alle haben eine Anstellung, man sieht der Bedarf ist da“, so Schnee. Allerdings seien nun die staatlichen Zugangsvoraussetzung in Physik und Mathematik für die Bewerber erhöht worden. Dies bedeute, dass von 270 Bewerbern gerade noch 20 diese erfüllen. „Das bedeutet natürlich ein Finanzierungsproblem für das Praktikaten-College“, so Rolf Schnee, der die Spenden aus der BZ-Aktion dafür verwenden will.

2016
- Kirchliche Sozialstation Sachsenheim
- Diakonische Bezirksstelle Bietigheim-Bissingen
- Diakonische Bezirksstelle Vaihingen
- Caritas-Familienzentrum Bietigheim-Bissingen
- Krankenjaisprojekt Kusaidia/Afrika
Die Solidarität ist mehr denn je gefordert“, betonte Manfred Gläser, Vorsitzender der BZ-Aktion Menschen in Not, bei der traditionellen Übergabe der Spendengelder an die Empfänger kurz vor Weihnachten. Und die Solidarität der Leser der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung war auch bei der 40. Weihnachtsaktion ungebrochen: Mehr als 600 Einzelspender legten 102 224 Euro in den Spendentopf.
Die Mitglieder des Vereins BZ-Aktion Menschen in Not haben in diesem Jahr die evangelische Kirchengemeinde Großsachsenheim ausgewählt. Die kirchliche Sozialstation erhält 30 000 Euro für die Einrichtungen und einen Demenzgarten im Neubau des Seniorenzentrums in Großsachsenheim.
Wie in den Vorjahren gehen jeweils 20 000 Euro der Spendengelder an die die Diakonische Bezirksstelle Bietigheim-Bissingen, an die Diakonische Bezirksstelle Vaihingen und an das Familienzentrum der Caritas in Bietigheim-Bissingen. Das Tansania Krankenhausprojekt Kusaidia/Derada wird mit 7500 Euro unterstützt.
„Man merkt zunehmend, dass sich die Welten in der Gesellschaft zunehmend auseinander bewegen“, sagte Michael Marek, Geschäftsführer der Diakonischen Bezirksstelle Vaihingen. Eine Kluft entstehe gerade für ältere Menschen, und „Altersarmut bedeutet für viele, dass sie bis zu ihrem Tod auf dieses Niveau festgelegt sind“. Dies führe zu persönlichen Zukunftsängsten, gerade auch bei den Älteren. Die traditionelle Spendenübergabe der BZ kurz vor Weihnachten ist für Marek „der schönste Tag im Jahr“, weil diese finanzielle Unterstützung die Grundlage dafür sei, was man im kommenden Jahr leisten könne.
„Es erleben vielen Menschen, die im Verlauf des Jahres bei der Beratung bei uns sind durch die Spenden aus der BZ-Aktion den schönsten Tag im Jahr“, nahm Diakon und Sozialpädagoge Rainer Bauer als Leiter der Diakonischen Bezirksstelle Bietigheim-Bissingen das Bild seines Kollegen auf. In seiner Statistik der Sozialberatung berichtete er von 594 Gesprächen, bei denen 269 Mal „Geld über den Tisch ging“. 201 Schicksale betreute die Bezirksstelle 2016, davon waren 43 Prozent arbeitslos und zwölf Prozent verrentet. „Wir wollen aber auch verstärkt die Kinder in der Blick nehmen“, sagte Bauer und nannte beispielhaft die „Aktion Schulstart“ bei der 2016 in den fünf Bezirksstellen des Landkreises 316 Schulranzen an 198 Familien verteilt wurden.
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